das viertel

Das Viertel

„Verbindet alle Genres, Styles, Arten und Spezies.“ (Julia)

Damit bringt Julia es schön auf den Punkt, was der Norden für uns bedeutet: Ein Ort, an dem sich viele unterschiedliche und vor allem junge Interessen sammeln und aktiv werden. In dem ehemaligen Arbeiterviertel, auch „Blechbüchsenviertel“ genannt, siedeln sich seit einigen Jahren immer mehr sozio-kulturelle Projekte an. Geschuldet – oder positiv ausgedrückt – verdankt sich dies der zunehmenden Aufpolierung des Zentrums Erfurts, das vor allem für touristische Interessen hergerichtet wird und kaum noch Platz (im wahrsten Sinne des Wortes) für die freie Szene bietet. Angefangen bei der "Stube" (offenes Ladenlokal), der Saline34, dem Ilvers, dem Klanggerüst, dem interkulturellen Gemeinschaftsgarten und dem AJZ, sind nun auch die „Frau Korte“ im Nordbahnhof, das Stattschloss und dem Veto im Raum um die Magdeburger Allee dazugekommen. Weitere, wie der Traumraum e.V. im Ladenlokal der Saline 34 oder das Bandhaus in der Hohenwindenstraße 13 sind in der Entstehung. Grund hierfür sind natürlich auch die günstigeren Mieten und hier und da noch zu findenden Freiräume, die vor allem Studenten und Kreative anlocken. Ebenso spiegelt sich dies in der Ansiedlung migrierter Familien, die durch das Betreiben von Bistros und Lebensmittelgeschäften für ein internationales kulinarisches Angebot sorgen. Somit wirkt die Magdeburger Allee urban und bunt. Was nicht zuletzt an der blühenden Graffitiszene zu erkennen ist, die sich im Umfeld der längsten Einkaufstraße Erfurts angesiedelt hat.

Viertelvernetzung Hoch 10

Ein reges Miteinander zeigt sich für uns auch in den jährlich stattfindenden Stadtteilfesten, wie z.B. dem Magdeburger Allee-Fest, das Alt und Jung ein partizipierendes Angebot zur gemeinsamen Belebung des öffentlichen Lebens(raumes) ermöglicht. Die Interessengemeinschaft Magdeburger Allee "Das Beste im Norden e.V." ist hier stets sehr bestrebt, das vorurteilsbehaftete Klischee der „Gefahrenzone“ aus den Köpfen zu vertreiben. Dieses Engagement teilen wir und alle weiteren Akteure des Nordens. So ist es für uns auch nicht verwunderlich, dass die vielen Vereine und Initiativen an einem Strang ziehen, indem sie auf Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe setzen. Ein weiteres schönes Resultat dessen ist das noch in den Kinderschuhen steckende „Hood not Kiez“ Fest mehrerer Initiativen des Erfurter Nordens.

Nur ein Wort zur „Frau Korte“...

Natürlich ist das Projekt “ViertelForFoto” nicht zuletzt dem Norden so zugewandt, wäre da nicht die „Frau Korte“ im Nordbahnhof. Wir alle identifizieren uns mit dem Laden und sind froh, das Joschi Korte die Initiative ergriffen hat, diesen Raum zu schaffen. Hier tümmeln sich nun Analog- und Vinylliebhaber, Musikspezies und Filmnerds. Und neuerdings werden sich auch Boulesportler das Schweinchen in die Hand geben und parallel zu den Bahnschienen ihre Aufgaben und „Schuss für zwei“ Spielzüge zelebrieren. Wir und Joschis Kunden frönen dem Quatschen über Musik in seinem „Woodstock Recordstore“, während wir beim diggn die Aussicht auf die Fassade des Malzwerks genießen. Welche nicht zuletzt schon mehrmals als unsere und eure Filmleinwand gedient hat. Hierfür hatten die Arbeiter*innen des Malzwerks immer ein offenes Ohr, was erneut für ein schönes Miteinander spricht.

ViertelForMeAndYou!